Bauchentscheidung kann frau/man vertrauen

Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist das, was wir intuitive Entscheidungen oder Bauchgefühl nennen, oft ein „Anzapfen” unbewusst vorhandener Informationen.

Dazu eine wahre Begebenheit:

Ein New Yorker Feuerwehrmann mit über 30jähriger Berufserfahrung löscht bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus im Erdgeschoss. Plötzlich ruft er, ohne viel zu überlegen: „Schnell, alle hier raus, die Treppe bricht gleich zusammen.” Wenige Sekunden später bricht das Treppenhaus im Funkenhagel zusammen.

Was zunächst fast als Hellseherei erscheint, manche den 7ten Sinn nennen, erklären Neurologen als die Summe der vielen unbewussten Informationen und Erfahrungen dieses Feuerwehrmanns. Bestimmte visuelle Eindrücke, bestimmte Geräusche, bestimmte Raumsituationen geben dem Unterbewussten die notwendigen Informationen für die korrekte „Bauchentscheidungen”, die in diesem Fall Leben gerettet hat. So sind Bauchentscheidungen bei komplexen, unüberschaubaren Situationen oft besser (schneller sind sie sowieso) als logisch-analytisch getroffene Entscheidungen. Auch in weniger spektakulären Situationen ist dieses Bauchgefühl Teil unserer – sinnvollen – Entscheidungsfindung. Viele Neurologen und Psychologen kommen zu folgendem Schluss:

Unser Verhalten (als Feuerwehrmann, als Verbraucher, als Arbeitnehmer, als Lernender, als Führender, als Mitarbeiter, als Frau und Mann …) wird in hohem Maß durch unser limbisches Gehirnareal (Emotionen, Lust-/Unlust-Gefühlen, Intuition, Instinkt, Überlebenswille, Steuerung der Körperfunktionen) und weniger durch unser Großhirn (bewusste Entscheidung, Logik, der Sitz des Denkens) beeinflusst. Das scheinen gerade bildgebende Verfahren der Hirnforschung zu beweisen. Diese Fähigkeit hat uns Menschen das Überleben gesichert und gehört quasi zur Grundausstattung.

Kurioser Weise müssen Bauchentscheidungen „verteidigt” werden und wirken ein wenig unseriös. Wogegen – selbst falsche – Entscheidungen, die sich auf logisches Denken und wenn möglich auf wissenschaftlichen Studien stützen, den Ruf des Verantwortlichen haben. Hätte der Feuerwehrmann unseres Beispiels Zeit für eine gründliche Analyse gehabt? Wie weit lagen die Spezialisten, die Wirtschaftsweisen in ihrer Einschätzung der großen Finanzkrise daneben, während der gesunde Menschenverstand durchaus erkennt, dass mit Luftblasen nicht dauerhaft gute Geschäfte möglich sind.

Fazit:

Die Wahrheit liegt in der Mitte. Die Balance zwischen Kopf, Bauch und Herz erhöht die Wahrscheinlichkeit für vernünftige Entscheidungen. Wir brauchen den Mut zum „Management nach Bauchgefühl”, genauso wie den Mut zur intuitiven Kommunikation. Beides ist menschlich nutzt unser neuronales Potenzial.

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